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  • AutorenbildLars Konarek

Was Du über Wasseraufbereitungstools im INCH Bag wissen musst!

Aktualisiert: 26. Sept.

In ein INCH Bag gehört Technologie oder Hilfsmittel, um Wasser aus der Natur aufbereiten zu können. Ich habe für Dich in diesem Artikel die verschiedenen Methoden naher erläutert und erkläre Dir auch, worauf Du beim Einsatz von Wasserfiltern usw. achten musst. Hier wird in der Praxis oft viel verkehrt gemacht!

Saugfilter im INCH Bag - Es gibt bessere Lösungen für die Prepper Ausrüstung
Saugfilter im Einsatz

Wasseraufbereitung ist wichtig. Dafür bietet die Industrie glücklicherweise eine Vielzahl Lösungen an, die mehr oder weniger brauchbar für den SHTF sind.

Wasseraufbereitung kann durch verschiedene Methoden erfolgen:

  1. Chemische Aufbereitung

  2. Filtration

  3. Erhitzen

  4. UV-Licht Einwirkung

1. Chemische Aufbereitung

Wasseraufbereitung mit Chemikalien ist eine einfache Lösung. Hierfür wird dem Wasser, das aufbereitet werden soll, in einer speziellen Dosierung entweder Aufbereitungschemie in fester oder flüssiger Form zugefügt. Jetzt muss eine Einwirkzeit berücksichtigt werden, damit die krank machenden Mikroorganismen im Wasser sicher abgetötet werden. Diese liegt in der Regel bei zwei Stunden, bei eisigen Temperaturen sogar noch länger. Der Grund hierfür liegt an den Protozoen, das sind sehr hartnäckige Einzeller, bei denen die Aufbereitungschemie erst die Hülle „knacken“ muss und danach den Kern der Protozoen zerstört. Viren und Bakterien werden in der Regel schon nach 30 Minuten inaktiviert.

Meiner Meinung nach eignet sich Aufbereitungschemie für das INCH Bag lediglich als Backuplösung. Das liegt erstens am begrenzten Ergebnis: Das aufbereitete Wasser ist zwar frei von krank machenden Mikroorganismen, jedoch bleiben die Schmutzpartikel im Wasser enthalten. Stelle Dir vor, wie Du aus einer matschigen Pfütze braunes Wasser entnimmst und dieses dann mit Chemie aufbereitest. Das Wasser ist zwar danach trinkbar, jedoch immer noch optisch unappetitlich braun und gröbere Partikel, die darüber hinaus im Wasser schwimmen, schmeckst Du und diese nimmst Du auch zu Dir. Das Wasser wird folglich trinkbar, aber nicht optisch sauber.

Der zweite Grund, warum ich für die Prepper Ausrüstung Wasseraufbereitungschemie nicht als primäres Tool sehe, liegt im unverhältnismäßigen Preis in Relation zum Nutzen.

Micropur Forte, ein Schweizer Produkt, das Wasser sicher desinfiziert, kostet in Tablettenform um 100 Liter Wasser aufzubereiten etwa 25,- EUR. Eine Wasserfilterpumpe, wie der MSR Guardian kostet derzeit etwa 340,- EUR. Damit kann man im Idealfall nahezu 10.000 Liter Wasser aufbereiten. Würdest Du mit den Aufbereitungstabletten von Micropur 10.000 Liter Wasser aufbereiten, müsstest Du dafür 2500,- EUR investieren. Du erkennst, dass Chemie eine kostspielige Methode ist. Und die Filterpumpe macht zudem das Wasser klar und je nach Modell sogar fast geruchsneutral.


2. Filtration

Bei der Filtration werden die krank machenden Mikroorganismen zurückgehalten und das Wasser zugleich optisch verbessert, da auch Schmutz- und Trübstoffe im Filter hängen bleiben. Das macht die Filtration interessant für das INCH Bag, da wir draußen auf die Schnelle nicht immer mit aufwendigen Aufklarungstechniken das Wasser nachbereiten können.

Bei der Filtration gibt es verschiedene Systeme, wie z. B. Saugfilter, Filterpumpen, Schwerkraftfilter. Alle haben Vor- und Nachteile, wobei Filterpumpen in den Vorteilen deutlich überwiegen und Du für die Bestückung in Deinem INCH Bag auf diese zurückgreifen solltest.

Was Du aber dringend berücksichtigen musst ist, dass die meisten Wasserfilter lediglich Protozoen und Bakterien aus dem Wasser filtern! Viren werden aufgrund der Größe nicht zurückgehalten. Gerade im SHTF steigt das Risiko unverhältnismäßig an, dass vermehrt in den Gewässern draußen Viren im Wasser sind. Seuchen, zerstörte Infrastruktur usw. sind dafür die Ursachen. Viren bekommt man nur mit hochwertigen Wasserfiltern aus dem Wasser gefiltert. Dazu zählt unter anderem der MSR Guardian, den Ihr beim Kopp-Verlag preiswert erhaltet.


Bei den meisten Wasserfiltern musst Du nach dem Filtern das Wasser noch zusätzlich behandeln, um die Viren im Wasser abzutöten! Dazu zählen bekannte Modelle, wie der Sawyer Mini oder Katatyn Kombi usw.

Wenn Du Dich im Netz etwas einliest, kannst Du den MSR Guardian (und natürlich einige andere Wasserfilterpumpen auch) mit einem Aktivkohlemodul so aufwerten, dass Du sogar chemische Rückstände und Schwermetalle aus dem Wasser filtern kannst.



3. Erhitzen

Die älteste und auch einer der sichersten Methoden, Wasser aufzubereiten, besteht im Erhitzen von Wasser. Kochst Du Schmutzwasser, dass Du aus der Natur gesammelt hast, zerstört die Hitze dabei alle krank machenden Mikroorganismen. Selbst Wasser, das nach Fäkalien riecht oder einen Bakterienfilm auf der Oberfläche hat, ist danach trinkbar.


Der große Nachteil am Erhitzen ist der Ressourcenverbrauch. Erhitzt Du das Wasser mit Deinem Kocher, sind Deine Brennstoffe, die Du im INCH Bag mitführst, schnell erschöpft. Hast Du im SHTF die Möglichkeit, Feuer zu machen, kannst Du natürlich darüber auch Dein Wasser aufbereiten. Hier ist das zusätzliche Mitführen eines hitzebeständigen Gefäßes (Edelstahlkanne oder ähnliches) empfehlenswert.


Erhitzen entfernt jedoch auch keine Trübstoffe und Schmutzpartikel aus dem Wasser. Matschig braunes Wasser, dass Du kochst, ist danach immer noch matschig.


Daher ist es empfehlenswert ein Textil, wie z. B. ein Shemagh mitzuführen, durch das Du vor dem Kochen das Schmutzwasser durchfiltert, um es optisch aufzuklaren. (Anmerkung von Trust Your Instinkt auf Telegram)


4. UV-Licht Einwirkung

Auf diese Technologie würde ich im INCH Bag komplett verzichten, da sie unsicher ist, wenn sie nicht richtig durchgeführt wird und teilweise manche Mikroorganismen nicht sicher abtötet. Ein weiteres Problem besteht darin, dass es eine Resistenz einiger Krankheitserreger gegen UV-Strahlung gibt. Wird Wasser mit UV-Licht behandelt, muss es immer klar sein, sonst wirkt die Methode nicht sicher. Das kann man im SHTF nicht immer sicherstellen, weswegen ich davon Abstand nehmen würde.



Fazit:

Ich glaube, eine sinnvolle Kombination von Wasseraufbereitungstechnologie macht für das INCH Bag Sinn. Eine kleine Packung Micropur in Kombination mit einer Wasserfilterpumpe wäre ein Beispiel dafür. Fällt die Wasserfilterpumpe aus irgendwelchen Gründen aus, könnte diesen Ausfall mit der Chemie kompensieren.





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